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Jackson-Prozess : Anwälte gehen in die Offensive

in Prozess Forum 12.04.2011 12:41
von keep-michaeling | 2.250 Beiträge | 2241 Punkte

Jackson-Prozess : Anwälte gehen in die Offensive

08.04.2011 | 17:36 | von Mirjam Marits (Die Presse)

Michael Jackson: Zwei Jahre nach dem Tod des Popstars beginnt das Verfahren gegen seinen Arzt. Fotos von der Autopsie sollen dabei nicht gezeigt werden.

Zitat
seine Verteidiger, so scheint es, werden langsam nervös: Rund einen Monat, bevor der Prozess gegen Michael Jacksons Leibarzt Conrad Murray am 9. Mai beginnt – er ist wegen fahrlässiger Tötung des King of Pop angeklagt – haben Murrays Anwälte eine Reihe von Anträgen bei Gericht in Los Angeles eingebracht.

Die wohl wichtigste Forderung: Die Fotos von Jacksons Leichnam nach der Autopsie sollen während der Verhandlung nicht zugelassen werden. Denn die Geschworenen, so die Argumentation, könnten durch die „drastischen und grauenhaften“ Bilder beeinflusst werden, ein faires Verfahren gegen Murray (58) wäre dann nicht zu erwarten. Stattdessen soll der Gutachter über die Ergebnisse der Autopsie nur referieren, fordern die Verteidiger Ed Chernoff und Nareg Gourijan.

Die beiden bemühen sich derzeit intensiv darum, die öffentliche Meinung zugunsten ihres Mandanten zu drehen. Dazu brachten sie kürzlich eine neue These zu Jacksons Ableben in Umlauf, mit der sie auch vor Gericht antreten dürften: Jacksons Tod sei gar kein Unfall gewesen, er habe aus Verzweiflung über seine hohen Schulden Selbstmord begangen. Murray habe ihm zwar am Todestag, dem 25. Juni 2009, das – eigentlich nur in Krankenhäusern bei Operationen zugelassene – Narkosemittel Propofol verabreicht. Dann sei er aber aus dem Zimmer gegangen, Jackson habe sich dann selbst noch eine weitere Dosis injiziert, die zu einer Überdosierung und somit zu seinem Tod geführt haben soll. Fingerabdrücke auf der Spritze sollen ebendies beweisen.

Weiters will Murrays Verteidigung auch Jacksons früherem Hautarzt Arnold Klein ein Stück Schuld an Jacksons Tod umhängen. Klein, der den Sänger mehr als 25 Jahre behandelt hat, soll die Schmerzmittelsucht des einstigen Popstars mitverursacht und ihm erst wenige Monate vor dessen Tod ein weiteres Schmerzmittel, Demerol, verschrieben haben. Er dürfte auf Antrag der Verteidiger vor Gericht als Zeuge geladen werden.

Unbedingt vermeiden wollen Murrays Anwälte außer den Fotos von Jacksons Leiche, dass unschöne (aber an sich ohnehin bekannte) Details aus Murrays Privatleben beim Prozess thematisiert werden. Wie aus dem Antrag der Verteidigung hervorgeht, sollen weder Murrays außereheliche Affären noch seine unehelichen Kinder oder seine Vorliebe für Strip-Clubs vor Gericht zur Sprache kommen. Das alles habe nichts mit der Anklage zu tun, denn darin „geht es nur um die Behandlung und Betreuung von Michael Jackson durch Dr. Murray“.

Bis 21. April wird das Gericht entscheiden, ob es den Anträgen stattgibt. Der Prozess, der schon im Vorjahr hätte stattfinden sollen und mehrmals verschoben wurde, soll am 9. Mai beginnen. Bei einer Verurteilung drohen dem Kardiologen, der auch nach Bekanntwerden der Vorwürfe weiter als Arzt arbeitete, ehe heuer im Jänner ein Berufsverbot gegen ihn ausgesprochen wurde, bis zu vier Jahre Haft.




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